Ich erinnere mich, es war in der fünften oder sechsten Klasse. Wir fuhren mit den Fahrrädern nach der Schule von „Wimmern“ nach „Hecko“. Jung, wild, freihändig. Dann gings bergab, dann kam die Kurve und danach die Ahne-Brücke. Keiner wollte der Feigling sein, der als erster an den Lenker fasst. Es konnte nicht gut gehen. Du links die Böschung runter ins Wasser, ich rechts die Böschung runter ins Wasser. Ich geweint. Du gelacht. Ich gelacht. Aufgestanden, geguckt wer die größte Schramme hat, Zähne zusammengebissen, weitergefahren. War was?
So warst du.
Ich war vorhin an der Stelle. Da steht jetzt eine breitere Brücke. Vielleicht würden wir es heute schaffen.
Da wo du jetzt bist sind alle Brücken breit. Da kommst du locker drüber. Freihändig. Oder du fliegst.
Only the Good die Young. Du warst einer der Guten.
Dein Klassenkamerad Michael
P.S. Grüß mir bitte meine Esther. Sie kennt die Geschichte