Lieber Jens,
Die plötzliche Leere fegt durch meinen Kopf und wirbelt unzählige Gedanken auf. Doch im Auge des Orkans bleibt ein einziger Gedanke unbeirrt bestehen: Warum?
Fassungslos versuche ich, unsere gemeinsame Zeit von über 20 Jahren in der Klinik Revue passieren zu lassen – ein Weg, der einer eindrucksvollen Metamorphose gleicht: vom bescheidenen Assistenzarzt, über den engagierten Oberarzt auf Station 2, bis hin zum allseits geschätzten Chefarzt.
Du hattest immer ein offenes Ohr für alle Pflegekräfte und hast dich trotz aller Hindernisse unermüdlich für unsere Interessen eingesetzt. Die tägliche Arbeit, mit all ihren Herausforderungen, hat mir stets Freude bereitet, nicht zuletzt durch deine herzliche und zugewandte Art. Du wirst uns unendlich fehlen.
Stress und Hektik bestimmen oft den Arbeitsalltag und rauben den Worten des Dankes allzu häufig ihren Glanz. Umso heller sollen die folgenden Zeilen jetzt leuchten:
Ich habe dir so viel zu verdanken. Deine Unterstützung und dein Vertrauen in mich haben maßgeblich dazu beigetragen, dass ich heute dort stehe, wo ich bin. Danke, Jens.
Ich wünschte, du könntest, sorglos wie so oft, in mein Büro kommen und ich könnte dich einfach umarmen, anstatt diese Zeilen zu schreiben. Doch bleibt der Wunsch leider unerhört.
Mein tief empfundenes Beileid gilt deiner Familie. Worte mögen Trost und Kraft spenden, doch vermögen sie nicht, die Lücke zu füllen, die du hinterlässt.
Liebe Grüße nach OBEN.
Manuela